Die 80er Jahre waren ganz besonders innovativ und fruchtbar. Gemeinden gründeten Ableger und Aussenstationen und versuchten den Segen ihrer Gemeinde zu multiplizieren.
Es war gang und gäbe, dass Pastoren neben ihrer Arbeit innerhalb der Gemeinde auch apostolisch tätig waren und Nachbardörfer oder Städte zu besuchten, um dort mutig neue Hauszellen zu gründen. Solche kleine Communities wurden teilweise jahrelang begleitet, bis sich später neue Gemeinden bildeten.
Dies waren Gründungen durch Ableger, Aussenstationen und Satelliten! Eine innovative Zeit! Hier ein kleiner Überblick, der aufzeigt, aus welchen Gemeinden eine evangelistische Arbeit initiiert wurde, die dann später zu einer Gemeindegründung führte und die heute als etablierte Gemeinde gilt. Bitte überlege dir beim Lesen, was passieren könnte, wenn wir heute wieder so bewusst unsere Begeisterung für Gott multiplizieren würden.
- Buchs ZH gründet Rümlang ZH (als Aussenstation)
- Buchs ZH gründet Oberweningen (als Aussenstation)
- Wattwil SG gründet Brunnadern (als Aussenstation)
- Ebnat-Kappel gründet Nesslau (als Aussenstation)
- Frauenfeld und Weinfelden gründen Pfyn/Felben (als Aussenstation)
- Stein am Rhein gründet Steckborn (als Aussenstation)
- Gossau ZH gründet Rüti ZH (als Aussenstation)
- Gossau ZH gründet Hinwil (als Aussenstation)
- Weingarten gründet Aadorf (als Aussenstation)
- Lenzburg gründet Dottikon (als Aussenstation)
- Brugg gründet Schinznach (als Aussenstation)
- Kirchleerau gründet Sursee (als Aussenstation)
- Kirchleerau gründet Schöftland (als Aussenstation)
- Sion gründet Sierre (als Aussenstation)
- Locarno gründet Giubiasco (als Aussenstation)
- Neuchâtel gründet Ins (als Aussenstation)
- Ziefen gründet gemeinsam mit dem missionarischem Dienst Oberdorf (als Aussenstation)
- Die Kontaktmission Innerschweiz gründet mit Richard Stähli Arth und Brunnen
- Der missionarische Dienst gründet Frick, Mendrisio, Lugano, Schattdorf und Montreux
Dieser Gründerwille und innovative Geist der 80er Jahre kam aus einer starken Sehnsucht vieler Pastoren und der Leitung von Chrischona, die Schweiz noch mehr mit dem Evangelium zu erreichen. Ein Missionsteam rund um den Missionar und späteren Regionalleiter Richard Stäheli setzte 3 Schwerpunkte[1]:
- Missionierung der katholischen Regionen in der Schweiz
- Missionarische Ferienwochen
- Schulung der Gemeinden zu missionarischem Leben
Dieses Konzept wurde während rund 30 Jahren hartnäckig verfolgt und wir sehen heute die positiven Früchte dieser Strategie. Ein berührendes Beispiel dazu erzählte Fritz Rolli, pensionierter Pastor, in einem Interview zum 25-Jubliäum der Chrischonagemeinde Frick. Er wollte die Strategie missionarischen Handelns einfach umsetzen. Treu und mit Leidenschaft. Er gründete 1986 einen Hauskreis in Frick als es noch keine Gemeinde gab. Auslöser war die Sorge um eine junge Frau, die gerade nach Frick geheiratet hatte. Sie hatte sich damals in Reinach frisch bekehrt und Fritz wollte sicherstellen, dass sie in ihrem Glauben im katholischen Gebiet gut betreut war. So ging er alle 14 Tage von Reinach AG nach Frick und begleitete eine kleine Hausgemeinde von 4 Personen. 1987 wurde dann die Gemeinde offiziell gegründet mit 11 Erwachsenen und 13 Kindern. Heute existiert in Frick ein wachsende mittelgrosse Chrischonagemeinde. Es ist beeindruckend, wie dieser Mann einfach und mit Hingabe den Grundstein einer neuen Gemeinde gesetzt hat. Im Interview zum Jubiläum sagte Fritz Rolli:
«Ich war nicht so begabt in meinem Dienst im Allgemeinen, ich bin erstaunt, was aus diesem Hauskreis geworden ist – Gut, dass ich da drangeblieben bin und Gott mich so brauchen konnte»
Das gemeinsame Anliegen Menschen zu Jesus zu führen und das ernsthafte Bestreben mit Gott für sein Reich zu leben und zu handeln, dies waren die Turbomotoren der achtziger Jahre.
Der damalige Inspektor Aeschlimann sagte dazu[2]: «Weil nur in Jesus Christus das Heil ist, bemühen wir uns, unsere Mitmenschen mit Jesus bekannt zu machen».
Heute leben wir in anderen Zeiten und mit anderen Menschen, aber die Schweiz braucht wieder neue Gemeinden und neue Formen von Gemeinden. Was aber auffällt, ist der Community Aspekt. Er ist immer noch da. Damals wie heute finden Menschen durch kleine authentische Gruppen Zugang zum Glauben. Im Kreis dynamischer leidenschaftlicher Christen, die sich durch Jesus verbunden wissen, entsteht ein Momentum der Hingabe. Im Wohnzimmer und im Garten ist es einfach, offen zu reden und zu beten, zu singen und sich einander anzuvertrauen. Jesus ist mitten unter uns, wenn wir ihn zusammen anrufen. Jesus, sein Geist und seine Kraft sind unsere grösste Hoffnung. Was gibt es Besseres als immer mehr Menschen in diese Gemeinschaft hineinzubringen. Er begleitet uns in alle Ewigkeit.
[1] Wenn Gottes Liebe Kreise zieht. 150 Jahre Pilgermission St.Chrischona. S.62
[2] ebd